Der Weg des Herzens
In der Zeit der Pandemie wird vielen Menschen schwer ums Herz. Sie fühlen sich einsam und abgeschnitten, machen sich Sorgen um ihre Gesundheit und ihre berufliche Zukunft. Daher kann es hilfreich sein, für sein Herz etwas Gutes zu tun.
Das Sufitum – die spirituelle Dimension des Islams – wird oft als Weg des Herzens beschrieben. Die wichtigste Übung der Sufis ist das Dhikr, was man als Erinnerung und Gedenken an Gott übersetzen und als Herz-Meditation bezeichnen kann. Er – innern, schon in dieser Wortbedeutung klingt der Weg nach Innen an.
Im Koran heißt es: „Er hat Liebe in ihre Herzen gelegt…“ (Sure 5,Vers 63) und über die Schöpfung des Menschen: „Dann formte Er ihn und hauchte ihm von Seinem Geiste ein. Und er hat euch Ohren und Augen und Herzen gegeben.“ (32,9). Es gibt mehr als 60 Stellen im Koran, in denen das Dhikr, das Gottesgedenken angesprochen wird, z.B.: „Es sind jene, die glauben und deren Herz Trost finden im Gedenken an Allah. Wahrlich, im Gedenken Allahs werden die Herzen ruhig.“ (Hier sollte erwähnt werden, dass das arabische Wort „Allah“ synonym für Gott steht. Auch die arabischen Christen nennen Gott „Allah“).
Oft, vor allem wenn man sich mit Sorgen und Alltagsgeschäften herumplagt, ist es schwer, sein Herz zu spüren. Ein Weg führt über den Atem. Deshalb schlagen wir vor, Ihre heutige Zeit der Stille mit dem Erspüren Ihres eigenen Atems zu beginnen. Das Schöne dabei ist, dass man hier nichts tun muss und sich nicht anstrengen muss, sondern nur dem eigenen Atem nachspüren kann.
Einatmen – Ausatmen – mehrere Male. Schauen Sie, wie sich Ihr Brustkorb weitet.
Und nach einer Weile spüren Sie vielleicht Ihr Herz. Ihr Herz, das Sie am Leben erhält, das Ihnen Liebe schenken kann und das Ihren Dank und Ihre Liebe verdient hat und das Sie auch jetzt durch diese Zeit der Stille leitet.
Versuchen Sie sich mit Ihrem Herzen mit all Ihren Lieben zu verbinden, die Sie jetzt vielleicht vermissen. Vielleicht können Sie sich auch, wenn Sie daran glauben, mit einer höheren Macht, mit Gott verbinden.
Wie groß ist doch die Macht des Gebets
Man könnte es einer Königin vergleichen, die immer freien Zutritt zum König hat und alles erlangt, worum sie bittet. Es ist durchaus nicht nötig, ein schönes, für den entsprechenden Fall formuliertes Gebet aus einem Buch zu lesen, um Erhörung zu finden.
Träfe das zu, wie wäre das zu bedauern!
Ich könnte sie nicht alle beten, und weil ich nicht weiß, welches ich auswählen soll, mache ich es wie Kinder, die nicht lesen können: Ich sage Gott ganz einfach, was ich ihm sagen will, ohne schöne Worte zu machen, und er versteht mich.
Für mich ist das Gebet ein einfacher Blick zum Himmel, ein Ruf der Dankbarkeit und der Liebe, aus der Mitte der Mühsal wie aus der Mitte der Freude. Es ist etwas Großes, das mir die Seele weitet und mich mit Jesus vereint.
(Therese v. Lisieux 1873-1897)
Bitte nenne mich bei meinem wahren Namen Thich Nhat Han
Sage nicht, dass ich morgen fortgehe,
denn ich komme doch gerade erst an.
Betrachte es ganz tief. Jede Sekunde komme ich an –
sei es als Knospe an einem Frühlingszweig
oder als winziger Vogel mit noch zarten Flügeln,
der im neuen Nest erst singen lernt;
ich komme als Raupe im Herzen der Blumen
oder als ein Juwel, verborgen im Stein.
Ich komme stets gerade erst an, um zu lachen und zu weinen,
mich zu fürchten und zu hoffen,
der Schlag meines Herzens ist Geburt und Tod
von allem, was lebt.
Ich bin die Eintagsfliege,
die an der Wasseroberfläche des Flusses schlüpft.
und ich bin auch der Vogel, der herabstürzt,
um sie zu schnappen.
Ich bin der Frosch, der vergnüglich
im klaren Wasser eines Teiches schwimmt.
Und ich bin die Ringelnatter, die in der Stille
den Frosch verspeist.
Ich bin das Kind aus Uganda, nur Haut und Knochen,
mit Beinchen,
so dünn wie Bambusstöcke;
und ich bin der Waffenhändler, der todbringende Waffen
nach Uganda verkauft.
Ich bin das zwölfjährige Mädchen,
Flüchtling in einem kleinen Boot,
das von Piraten vergewaltigt wurde
und nur noch den Tod im Ozean sucht;
und ich bin auch der Pirat –
mein Herz ist noch nicht fähig, zu erkennen und zu lieben.
Ich bin ein Mitglied des Politbüros
mit reichlich Macht in meinen Händen;
und ich bin der Mann, der seine „Blutschuld“
an sein Volk zu zahlen hat
und langsam in einem Arbeitslager stirbt.
Meine Freude ist wie der Frühling, so warm,
dass sie Blumen auf der ganzen Erde erblühen lässt.
Mein Schmerz ist wie ein Tränenstrom, so mächtig,
dass er alle vier Meere auffüllt.
Bitte nenne mich bei meinem wahren Namen,
damit ich all mein Weinen und Lachen
zugleich hören kann,
damit ich sehe,
dass meine Freude und mein Schmerz eins sind.
Bitte nenne mich bei meinem wahren Namen,
damit ich erwache,
damit das Tor meines Herzens
von nun an offensteht –
das Tor des Mitgefühls.
Metta Sutta
Sutra von der Güte
So sollen die handeln, die das Heil erstreben,
nachdem die stille Stätte sie erkannt:
Sie seien energisch, aufrecht, unbeirrt,
doch sanft und ansprechbar und ohne Stolz.
Genügsam seien sie und bescheiden,
nicht betriebsam, aber klug,
sie zügeln ihre Sinne, haben leicht genug.
Den Wesen allen werde Glück und Frieden,
sie alle mögen glücklich sein!
Was immer es an Lebewesen gebe,
ob sie umherziehn mögen oder sesshaft seien,
klein, mittel oder hochgewachsen,
schwächlich, handfest oder stark,
vor Augen oder im Verborgenen,
hier in der Nähe oder fern daheim,
geboren oder erst noch im Entstehen –
die Wesen alle mögen glücklich sein!
Sie sollten niemals andere schmähen
und niemanden, wo immer auch, verachten;
aus Ärger oder feindlicher Gesinnung
soll niemand je nach Unheil wieder trachten.
Gleich einer Mutter, die den eigenen Sohn,
den einzigen beschützt mit ihrem Leben,
sollen gegenüber allen Wesen sie
den Geist von Schranken freizumachen streben.
Zur ganzen Welt sollen Güte sie entfalten
und ihren Geist von Schranken ganz befreien,
nach oben, unten und auch in die Breite,
nicht eingeengt von Hass und Feindschaft, sondern rein.
Ob stehend, gehend, sitzend oder liegend
sollen diese Geisteshaltung sie erzeugen
und nie der Schlaffheit je erliegen.
Das nennt man „göttliches Verweilen“ in der Welt.
Aus dem Römerbrief (Luther-Bibel 2017)
Hoffnung für die Schöpfung
18 Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. 19 Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. 20 Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt.
Die Gewissheit des Heils
23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. 24 Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? 25 Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld. 26 Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen. 27 Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er tritt für die Heiligen ein, wie Gott es will. 28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
Zwei Texte von der Via Integralis
Auch das noch!
All die Nachrichten stürzen auf mich ein:
Tagesschau, Schlagzeilen, Corona hier, Corona da, Mails, Pressekonferenzen, Petitionen, Flüchtlingselend, und und und… Ich mittendrin, ein Süchtiger, konsumiere viel mehr Informationen als mir gut tun. Muss man doch, oder? Als gebildeter, privilegierter Mensch soll, ja muss man sich doch informieren.
Halt!
Halt an wo läufst du hin, der Friede ist in dir.
Und einzig da zu finden.
Still sitzen hilft.
Impuls für die Stille
Ein verbreiteter unbewusster Gedanken, der das Gefühl der Unzufriedenheit nährt, lautet:
“Irgendetwas geschieht gerade, das eigentlich nicht geschehen dürfte. Und ich bin mitschuldig daran. Diese unbewusste Wertung hält mich davon ab, im Einklang mit dem Augenblick zu sein.“
Wenn du dich dem hingibst, was ist, und dadurch voll gegenwärtig bist, dann verliert die Vergangenheit und die Zukunft an Macht. Du brauchst sie nicht mehr. Gegenwärtigkeit ist der Schlüssel. Das Jetzt ist der Schlüssel.
Beim Meditieren, beim still Sitzen erfahren wir genau dies: „Mein Atem heisst Jetzt“. Da gibt es keine Sorgen, keine Ängste, kein Corona Virus
Aus dieser Stille steigt die Gewissheit empor, was jetzt zu tun oder zu lassen ist:
Aus dieser Stille steigt auch die Erfahrung empor, dass alles Leben verbunden ist, ja eins ist.
Dass es nicht mein und dein Leben gibt. Und dass das Leben unendlich ist. Dass wir uns dem Fluss des Lebens vertrauensvoll hingeben dürfen. Dass wir Sorge dazu tragen wollen.
Und wenn wir in der Stille klar sehen, dass wir Menschen diesen Lebensfluss Tag für Tag stören, ja zerstören, dass jede und jeder von uns dringend aufgerufen ist, sich an seinem je eigenen Platz, für den Erhalt der Schöpfung einzusetzen und wir uns bei diesem Gedanken hilflos und überfordert fühlen, dann hilft mir die Zen Weisheit:
„Es ist wie es ist. Nichts ist in Ordnung - Alles ist gut“
Peter Ernst, Kontemplationslehrer via integralis
Susanne Ernst, Shibashi Lehrerin
– Interreligiöses Friedensgebet im Mai – :
Jüdische Kultusgemeinde Heidelberg
Psalm 30
1 Ein Psalm. Ein Lied zur Tempelweihe. Von David.
2 Ich will dich erheben, HERR / denn du zogst mich herauf * und ließest nicht zu, dass meine Feinde sich über mich freuen.
3 HERR, mein Gott, ich habe zu dir geschrien * und du heiltest mich.
4 HERR, du hast meine Seele heraufsteigen lassen aus der Totenwelt, * hast mich am Leben erhalten, sodass ich nicht in die Grube hinabstieg.
5 Singt und spielt dem HERRN, ihr seine Frommen, * dankt im Gedenken seiner Heiligkeit! 6 Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, * doch seine Güte ein Leben lang. Wenn man am Abend auch weint, * am Morgen herrscht wieder Jubel.
7 Im sicheren Glück dachte ich einst: * Ich werde niemals wanken.
8 HERR, in deiner Güte hast du meinen Berg gefestigt. * Du hast dein Angesicht verborgen. Da bin ich erschrocken.
9 Zu dir, HERR, will ich rufen * und zu meinem Herrn um Gnade flehn:
10 Was nützt dir mein Blut, wenn ich zum Grab hinuntersteige? * Kann Staub dich preisen, deine Treue verkünden?
11 Höre, HERR, und sei mir gnädig! * HERR, sei du mein Helfer!
12 Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt, / mein Trauergewand hast du gelöst * und mich umgürtet mit Freude,
13 damit man dir Herrlichkeit singt und nicht verstummt. * HERR, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.
– Christliche Kirchen Heidelberg
„Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. 15 Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib. 16 Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib. 17 Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn? 18 Nun aber hat Gott jedes einzelne Glied so in den Leib eingefügt, wie es seiner Absicht entsprach. 19 Wären alle zusammen nur ein Glied, wo bliebe dann der Leib? 20 So aber gibt es viele Glieder und doch nur einen Leib. 21 Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht. Der Kopf wiederum kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht. 22 Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes sind unentbehrlich. 23 Denen, die wir für weniger edel ansehen, erweisen wir umso mehr Ehre und unseren weniger anständigen Gliedern begegnen wir mit umso mehr Anstand, 24 während die anständigen das nicht nötig haben. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem benachteiligten Glied umso mehr Ehre zukommen ließ, 25 damit im Leib kein Zwiespalt entstehe, sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen. 26 Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit. 27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm.“
Paulus 1 Korinther 12,14f
Behalten wir einander im Blick, damit niemand aus der Gemeinschaft verloren geht.
Ein Gebet des Vertrauens:
Psalm 23
1 Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirt, * nichts wird mir fehlen.
2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen * und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3 Meine Lebenskraft bringt er zurück. / Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, * getreu seinem Namen.
4 Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, * ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, * dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.
5 Du deckst mir den Tisch * vor den Augen meiner Feinde. Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, * übervoll ist mein Becher.
6 Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang / und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN * für lange Zeiten.
– Türkisch Islamische Kulturverein Heidelberg e. V. „Ditib
Koran-Sure 94. As-Sarth
Im Namen Allahs,
des Allerbarmers, des Barmherzigen
Haben Wir dir nicht deine Brust geweitet | [94:1] |
und dir deine Last abgenommen , | [94:2] |
die schwer auf deinem Rücken lastete , | [94:3] |
und deinen Namen erhöht? | [94:4] |
Also, wahrlich, mit der Drangsal geht Erleichterung einher ; | [94:5] |
wahrlich, mit der Drangsal geht Erleichterung (einher). | [94:6] |
Also, wenn du Zeit findest, dann mühe dich, | [94:7] |
und begehre die Nähe deines Herrn. . | [94:8] |
– Initiative Heidelberger Muslime „Teilseind“
Sure 1: Fatiha (‚Die Eröffnung‘)
«Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen. (1) Lob sei Gott, dem Herrn der Welten, (2) Dem Erbarmer, dem Barmherzigen, (3) Der Verfügungsgewalt besitzt über den Tag des Gerichtes! (4) Dir dienen wir, und Dich bitten wir um Hilfe. (5) Führe uns den geraden Weg, (6) Den Weg derer, die Du begnadet hast, die nicht dem Zorn verfallen und nicht irregehen. (7)»
Bittgebete aus der prophetischen Tradition (Sunna):
„O Gott, wir suchen Zuflucht bei Dir vor Kummer, Trauer, Unfähigkeit, Trägheit, Geiz und Feigheit.
Wir suchen Zuflucht bei Dir und Deiner Macht vor dem Übel, das wir vorfinden und fürchten und vor dem wir uns in Acht nehmen.
O Gott, wir bitten Dich um Vergebung und Wohlbefinden im Diesseits und im Jenseits. O Gott, wir bitten Dich um Vergebung und Wohlbefinden in unserer Religion, unserer Familie und unserem Vermögen. O Gott, bedecke unsere Schwächen und beruhige unsere Ängste. O Gott, bewahre uns vor dem, was vor uns ist, was hinter uns ist, was zu unserem Rechten, was zu unserem Linken und was über uns ist. Wir suchen Zuflucht bei Deiner Erhabenheit vor plötzlichem Unheil!
Lieber Gott, Herr der Menschen, Beheber des Unglücks, nimm diesen Schaden hinweg, heile, Du bist der Heilende! (Es gibt) keine Heilung außer Deiner Heilung, eine Heilung, die keine weitere Krankheit nach sich hat.
O Gott, Herr der sieben Himmel und Herr des gewaltigen Thrones, sei unser Beschützer. Dein Schutz ist mächtig und erhaben ist Dein Lob. Es gibt keine Gottheit außer Dir.
O Gott, Du hast unsere Seelen erschaffen und Du lässt sie sterben. Dein sind ihr Sterben und ihr Leben. Wenn Du sie leben lässt, behüte sie und wenn Du sie sterben lässt, so vergib ihnen. O Gott, wir bitten Dich um Wohlbefinden. Vergib unseren Lebenden und Toten; unseren Anwesenden und Abwesenden und unseren Jungen und Alten!
Lob sei Gott unter allen Umständen, unserem Beistand, unserer Hoffnung, unserem Vertrauen, unserer Zuflucht und Hilfe!“
– Bah´í Gemeinde Heidelberg-Leimen
Gebet für die Menschheit:
O Du gütiger Herr! Du hast die ganze Menschheit aus dem gleichen Stamm erschaffen. Du hast bestimmt, dass alle der gleichen Familie angehören. In Deiner heiligen Gegenwart sind alle Deine Diener, die ganze Menschheit findet Schutz in Deinem Heiligtum. Alle sind um Deinen Gabentisch versammelt; alle sind erleuchtet vom Lichte Deiner Vorsehung.
O Gott! Du bist gütig zu allen, Du sorgst für alle, Du beschützest alle, Du verleihst allen Leben. Du hast einen jeden mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, und alle sind in das Meer Deines Erbarmens getaucht.
O Du gütiger Herr! Vereinige alle. Gib, dass die Religionen in Einklang kommen und vereinige die Völker, auf dass sie einander ansehen wie eine Familie und die ganze Erde wie eine Heimat. O dass sie doch in vollkommener Harmonie zusammenlebten! O Gott! Erhebe das Banner der Einheit der Menschheit. O Gott! Errichte den Größten Frieden. Schmiede Du, o Gott, die Herzen zusammen. O Du gütiger Vater, Gott! Erfreue unsere Herzen durch den Duft Deiner Liebe. Erhelle unsere Augen durch das Licht Deiner Führung. Erquicke unsere Ohren mit dem Wohlklang Deines Wortes und beschütze uns alle in der Feste Deiner Vorsehung. Du bist der Mächtige und der Kraftvolle, Du bist der Vergebende und Du bist der, welcher die Mängel der ganzen Menschheit übersieht.
‘Abdu’l-Bahá – Gebet für Heilung:
Im Namen Gottes, des Heilers, des Genügenden, des Helfers! Preis sei Dir, o Gott! O mein Gott, mein Geliebter! Bei Deinem Namen, durch den Dein Erbarmen allem Erschaffenen voranging, und bei der sonnengleichen Schönheit Deines Verborgenen Namens, die vom Horizont Deines Erscheinens herniederstrahlt, Deine Gnade für alle auf Erden und im Himmel zu vollenden, gieße über diesen Kranken aus den Wolken Deiner Barmherzigkeit, was ihn von jeglicher Krankheit, Schwäche und Trübsal läutert, und tauche ihn ein in Deiner Heilung Meer – o Du, in Dessen Griff das Reich des Schicksals und die Macht zum Vollzug lieg
Wahrlich, Du tust, was Du willst, und wahrlich, Du bist der Vergebende, der Mitleidvolle.
Bahá’u’lláh
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Auch die Impulse, die wir im April verschickt haben, kann man für diese Zeit nutzen:
Menschheitsleib
Die Krise als Chance. Es häufen sich die Nachrichten, dass dieser weltweiten Virusinfektion eine weltweite Solidarität folgen müsse. Die Zeiten in denen jedes Land alleine Antworten finden muss, sind vorbei. Bei Abschottung drohen Verarmung, Unruhen, Kriege, Flüchtlinge… Wenn wir keine Antworten finden, die für die Weltgemeinschaft passen, dann werden wir dennoch weltweit die Auswirkungen erleben. Wie gut, dass das Bewusstsein vorher wächst, dass wir nun als Weltgemeinschaft gefragt sind, mit Schuldenerlass, mit gegenseitiger Unterstützung, so gut es geht. Leben wir es da vor, wo wir es können in der Solidarität in unserem Stadtteil, unserer Stadt, vielleicht zu Partnerschaftsgemeinden… – wie immer wir vernetzt sind.
Text 1:
Dein Sitzen fördert das Meine.
Deine Bemühung um Heilung fördert mein Heilwerden.
Deine Stille macht es stiller in mir.
Unsere Gemeinschaft als Gefäß, die meine Unruhe zu bergen vermag.
Unsere Gemeinschaft als der Raum, wo sein darf, was ist.
Ohne Absicht werde ich unterstützt.
In unserem gemeinsamen Sitzen entsteht etwas Größeres als du und ich.
Gegenwärtigkeit und Präsenz, Verwirklichung unseres Wesens
Nach Sven-Joachim Haack
Text 2:
Als zweiter Impuls die Worte von White Eagle (Weißer Adler), Hopi Indianer, Nordamerikanischer Stamm:
„Dieser Moment, den die Menschheit gerade erlebt, kann als Pforte oder Loch betrachtet werden.
Die Entscheidung, ins Loch zu fallen oder durch die Pforte zu schreiten, liegt an Euch.
Wenn Ihr das Problem bedauert und rund um die Uhr Nachrichten konsumiert,
mit negativer Energie, dauernd nervös, mit Pessimismus, werdet Ihr in dieses Loch fallen.
Aber wenn Ihr die Gelegenheit ergreift, Euch selbst zu betrachten, Leben und Tod zu überdenken, für Euch und andere Sorge tragt, dann werdet Ihr durch das Portal gehen. Sorgt für Euer Zuhause, sorgt für Eure Körper. Verbindet Euch mit Eurer spirituellen Heimat.
Wenn Ihr Euch um Euch selbst kümmert, kümmert Ihr Euch gleichzeitig um alle anderen. Unterschätzt nicht die spirituelle Dimension dieser Krise.
Nehmt die Perspektive eines Adlers ein, der von oben das Ganze sieht- mit erweitertem Blick.
Es liegt eine soziale Forderung in dieser Krise, aber genauso eine spirituelle. Beide gehen Hand in Hand. Ohne die soziale Dimension fallen wir in Fanatismus. Aber ohne die spirituelle Dimension fallen wir in Pessimismus und Sinnlosigkeit.
Sie (They???) sind vorbereitet, um durch diese Krise zu gehen.
Nimm deinen Werkzeugkasten und verwende alle Werkzeuge, die Dir zu Verfügung stehen.
Lerne Widerstand am Vorbild indianischer und afrikanischer Völker:
Wir wurden und werden noch immer ausgerottet. Aber wir haben nie aufgehört zu singen, zu tanzen, ein Feuer zu zünden und Freude zu haben.
Fühle Dich nicht schuldig, Glück zu empfinden während dieser schwierigen Zeiten. Es hilft überhaupt nicht, traurig und energielos zu sein.
Es hilft, wenn jetzt gute Dinge aus dem Universum kommen.
IT IS THROUGH JOY THAT ONE RESISTS!
Durch Freude leistet man Widerstand!
Auch wenn der Sturm vorübergezogen ist, wird jeder einzelne von Euch sehr wichtig sein, um diese neue Welt wiederaufzubauen.
Ihr müsst stark und positiv sein. Und dafür gibt es keinen anderen Weg, als eine schöne, freud- und lichtvolle Schwingung zu bewahren.
Das hat nichts mit Entfremdung (Weltfremdheit) zu tun.
Es ist eine Strategie des Widerstands.
Im Schamanismus gibt es einen Ritus des Übergangs, genannt „ die Suche nach Weitsicht“. Sie verbringen ein paar Tage allein im Wald, ohne Wasser, ohne Nahrung, ohne Schutz.
Wenn sie durch die Pforte gehen, bekommen sie eine neue Sicht auf die Welt, weil sie sich ihrer Ängste, ihrer Schwierigkeiten gestellt haben.
Das ist es, was nun von ihnen ( them?)verlangt wird:
Erlaube dir, diese Zeit dafür zu nutzen, deine Rituale zum Suchen deiner Visionen auszuführen. Welche Welt möchtest du für dich erschaffen?
Das ist alles, was du momentan tun kannst: Gelassenheit im Sturm.
Bleib ruhig, bete täglich. Mach es dir zur Gewohnheit, das Heilige jeden Tag zu treffen.
Gute Dinge entstehen daraus. Was jetzt aus dir kommt, ist das allerwichtigste. Und singe, tanze, zeig Widerstand durch Kunst, Freude, Vertrauen und Liebe!“